Ein Winter ohne Motivation
Anfang 2024 fühlte sich der Winter endlos an. Es war, als würde er nie vorbeigehen, und die Motivation war einfach nicht da. Ich hatte das Gefühl, nichts kreieren zu können, weil mir die Lebensenergie fehlte. Es war, als würde alles, was ich vorhatte, keinen Sinn mehr ergeben.
Die Menschen um mich herum schienen am Ende des Winters ebenfalls erschöpft. Niemand schien die Kraft zu haben, mir zu helfen oder mich zu unterstützen. Ich wusste, dass irgendwo in mir noch Energie und ein Wille vorhanden waren, aber sie fühlten sich unterdrückt und begraben. Ich brauchte Unterstützung, um meine innere Stärke wieder zu finden.

Das Gefühl von Stillstand
Es war, als hätte ich vergessen, was ich vorhatte. Alles schien seinen Sinn zu verlieren. Fortschritt schien nicht mehr möglich. In diesem Moment war ich mir nicht sicher, wie ich aus diesem Zustand herausfinden sollte.
Glücklicherweise blieb mir zu Beginn des Jahres noch etwas Geld übrig – nicht viel, aber genug, um etwas damit zu unternehmen. In meiner beruflichen Situation ist der Jahresanfang der Moment, in dem die Vorräte aufgebraucht sind. Ich überlegte, was ich tun könnte, um mich besser zu fühlen und vielleicht etwas in Gang zu setzen.

Der Ruf Londons
Ich hatte schon immer den Wunsch, die Britischen Inseln zu besuchen. London hatte mich schon lange gerufen, doch ich kannte niemanden dort, den ich hätte besuchen können. Also buchte ich mir einfach ein gemütlich aussehendes Hostel.
Schon bei meiner Ankunft auf der Insel fühlte ich mich sofort wohl. Die Entscheidung, nach London zu fliegen, war definitiv richtig. Ich erkundete die Stadt auf eigene Faust, fuhr im roten Doppeldeckerbus von einem Ort zum anderen und stieg aus, wann immer etwas mein Interesse weckte.
Ein besonderer Moment war mein Besuch auf dem Highgate Friedhof. Die Atmosphäre dort war so intensiv, dass mir sogar die Tränen kamen. Ich fühlte auf seltsame Weise, dass ich hierhergehörte. Die Stadt empfing mich mit einer Liebe und Dankbarkeit, die mich überfluteten – so sehr, dass ich an diesem Ort, auf diesem Friedhof heulen musste.
Ein Gefühl von Zuhause
Auf dem Highgate Hill, mit der Stadt im Blick, hatte ich das Gefühl, endlich einen Ort gefunden zu haben, an dem ich wirklich zu Hause war. Nie zuvor hatte ich mich an einem Ort so geborgen gefühlt, obwohl ich noch nie dort gewesen war. Ich hatte bereits viele Orte besucht – meine Heimatstadt in Russland, verschiedene Städte und Dörfer in der Ukraine, Polen, Spanien und Mallorca – aber nirgendwo hatte ich das Gefühl, so angekommen zu sein wie hier.
Klar, London ist leicht zu lieben. Die Stadt hat eine Energie, die mich einfach aufgenommen hat, und dieses Gefühl war überwältigend.

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